Drei Wochen, drei Zirkusse, 3 Länder, 21 Tage und 21 begeisterte Menschen in den Hochs und Tiefs einer wahnsinnige intensiven Zeit. Hier ein Rückblick aus der Perspektive der Teilnehmenden.

Viel Spaß beim Lesen!



1. Woche

Die erste Woche stand ganz im Zeichen des Kennenlernens. Dabei war es nicht immer einfach, wenn man nicht die selbe Sprache spricht. Trotzdem waren die Teilnehmenden extrem motiviert und schafften es auf eine bemerkenswerte Art und Weise die Sprachbarriere fast unsichtbar werden zu lassen. Bereits nach wenigen Tagen hörte man aus allen Ecken ein lebendigen Mischmasch aus deutsch, englisch und spanisch, teilweise unterbrochen von den Tipp-Pausen im Übersetzungsprogramm. Und natürlich verbindet vor allem die “Sprache des Zirkus”. Das Trainieren braucht keine Sprache. Kontaktaufnahme ist dadurch mit einer Leichtigkeit möglich, der Flow entsteht von selbst. So war auch ein gemeinsamer “Fire Space” mit dem Pyramidalen Kleinkunstverein am Zirkusgelände kein Problem. Auch die digitale Vernetzung mit der nicaraguanischen Gruppe war bis zum Ende der Quarantäne erfolgreich. Verschiedene Kennenlernspiele via Videoanruf und sogar eine gemeinsame Tanzchoregrafie unter der Leitung von Dominik Höß konnte via Video Stream gemeistert werden. Sogar ein inhaltlicher Workshop zum Thema Gender Identity mit Juli Avemark vom Queeren Jugendzentrum La Vie konnte mit vielen Übersetzungen und kleineren technischen Hürden für alle Teilnehmenden ermöglicht werden. Dennoch war die Freude groß, als am Samstagabend, den 02. Oktober, endlich alle zusammen im Zirkuszelt das Ende der Quarantäne feiern konnten. Der Abend wurde bis zur letzten Minuten mit gemeinsame Feiern und Trainieren im Zelt ausgekostet. Am nächsten Morgen ging es zeitig los: Die Gruppe besucht für eine Woche den Zirkus Pimparello bzw. die Artist*innenschule CircArtive in Gschwend.

2. Woche
In der zweiten Woche besuchte die Gruppe gemeinsam die Zirkusschule „CircArtive“ in
Gschwend. Sie hausten in kleinen, gemütlichen Blockhütten auf dem Gelände.
Vormittags wurde gruppendynamisch gearbeitet und es gab Zeit, sich zusammen zu
bewegen. Nachmittags wurden viele, kleine Workshops von den ZikusschülerInnen des
„CircArtive“ angeboten, wie Cyrwheel, chinesischer Mast, Laufkugel, klettern und Akrobatik.
Zudem konnte man einen Spaziergang mit Alpakas und Pferden in der wunderschönen
Natur machen oder auch einfach ein vorbeischauendes Hängebauchschwein auf dem Hof
begegnen.
Abgerundet wurde die Woche durch einen Salsa und Raggeaton Abend, wo gemeinsam mit
den Zirkusschülern, den Artisten aus dem Fantazztico, der Esculea und aus dem
Maccaroni gelacht und getanzt wurde.
Am Sonntag fuhren alle gemeinsam wieder nach Karlsruhe zurück. Damit wurde die letzte
Woche des Ausstauchprojekts eingeleitet und es begannen die aufregenden
Showvorbereitungen für die Show am Samstag den 16.10. und Sonntag den 17.10.21.

3. Woche
Die letzte Woche stand ganz im Stern der Showvorbereitung für Samstag und Sontag. Am
Anfang wurden die Disziplinen gesammelt, die in die Show integriert werden sollten.
Zudem wurde überlegt, wie das Thema Gender Equality gut in eine Show verpackt und
ausgedrückt werden könnte. Es wurden viele Ideen gesammelt. Am Ende einigten sich
alle darauf im ersten Teil der Show auf die Fragen: „Wer bestimmt, wie ich zu sein habe?
Wie sehe ich mich von außen und wie werden ich von außen gesehen?“ einzugehen. Im
zweiten Teil der Show wurde sich mit der Frage: „Wie kann ich mich von diesen Zuschreibungen befreien“ beschäftigt.
Durch Tanz, Clownerie,
Theater, Jonglage, Laufkugel und Luftartistik wurde sich den Themen und Fragen gewidmet.
Nach langen, sehr intensiven Tagen der Showvorbereitung stand die Show am Ende der
Woche.

Am Samstag und Sonntag wurden die Shows dann vor einem voll besetzten Zelt gespielt.
Mit sehr viel Einsatz und Emotionen wurde die Aufführung ein großer Erfolg. Der
Zusammenhalt und die Verbindungen zwischen den unterschiedlichen Zirkusse, die in der
Gruppe über die drei Wochen entstanden waren, kam zum Ausdruck. Am Ende des
Austauschs waren die drei Gruppen zu einer Gruppe mit vielen schönen Freundschaften
untereinander, geworden. Mit den Aufführungen war damit das Ende der ersten
Begegnung eingeleitet. Trauer, aber auch Vorfreude auf die zweite Begegnung im Februar
war bei der Verabschiedung sehr präsent.

(Gallerie am Ende der Seite)

Ohne Unterstützung ist ein solches Projekt nicht möglich. Neben der Förderung durch Engagement Global mit den Mitteln des Ministeriums für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), und dem Kulturbüro der Stadt Karlsruhe, bedanken wir uns ganz besonders für die großzügige Spende der SV Sparkassenversicherung und für die vielen Einzelspenden zahlreicher Zirkusfans.