Nach langem Warten und Bangen kann nun endlich die erste Begegnung des trinationalen Zirkusaustausches in Karlsruhe stattfinden. Jeweils fünf Jugendliche Zirkusartistinnen und zwei Leitungen nehmen aus den drei Ländern am Austausch teil.Seit dem 27.09.2021 sind nun alle Teilnehmenden in Karlsruhe. Aufgrund der Pandemie musste die nicaraguanische Gruppe leider für fünf Tage in Quarantäne. Dies bedeutete allerdings nicht, dass diese Zeit nicht genutzt wurde. Trotz den herausfordernden Bedingungen konnte die Gruppe schon viele gemeinsame Erlebnisse genießen und sich besser kennenlernen.

Die letzte Woche stand ganz im Zeichen des Kennenlernens. Dabei ist es nicht immer einfach, wenn man nicht die selbe Sprache spricht. Trotzdem sind die Teilnehmenden extrem motiviert und schaffen es auf eine bemerkenswerte Art und Weise die Sprachbarriere fast unsichtbar werden zu lassen. Bereits nach wenigen Tagen hört man aus allen Ecken ein lebendigen Mischmasch aus deutsch, englisch und spanisch, teilweise unterbrochen von den Tippausen im Übersetzungsprogramm. Und natürlich verbindet vor allem die „Sprache des Zirkus“. Das Trainieren braucht keine Sprache. Kontaktaufnahme ist dadurch mit einer Leichtigkeit möglich, der Flow entsteht von selbst. So ist auch ein gemeinsamer „Fire Space“ mit dem Pyramidalen Kleinkunstverein am Zirkusgelände kein Problem. Auch die digitale Vernetzung mit der nicaraguanischen Gruppe war bis zum Ende der Quarantäne erfolgreich. Verschiedene Kennenlernspiele via Videoanruf und sogar eine gemeinsame Tanzchoregrafie unter der Leitung von Dominik Höß konnte via Video Stream gemeistert werden. Sogar ein inhaltlicher Workshop zum Thema Gender Identity mit Juli Avemark vom Queeren Jugendzentrum La Vie konnte mit vielen Übersetzungen und kleineren technischen Hürden für alle Teilnehmenden ermöglicht werden.

Dennoch war die Freude groß, als am Samstagabend, den 02. Oktober, endlich alle zusammen im Zirkuszelt das Ende der Quarantäne feiern konnten. Der Abend wurde bis zur letzten Minuten mit gemeinsame Feiern und Trainieren im Zelt ausgekostet. Am nächsten Morgen ging es zeitig los: Die Gruppe besucht für eine Woche den Zirkus Pimparello bzw. die Artist*innenschule CircArtive in Gschwend. Wir sind gespannt auf die Erlebnisse und Berichte in den nächsten Tagen.

Unsere Partnerzirkusse sind die Escuela de la Comedia y el Mimo in Granada, Nicaragua und der Circo Fantazztico in San Isidro, Costa Rica. Ziel ist es, gemeinsam das Thema „Gender Equality“ in einem zirzensischen Austausch zu bearbeiten.“Gender Equality“ oder „Gleichheit der Geschlechter“ ist eines der 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung aus der Agenda 2030 der Vereinten Nationen. Mit dem Austauschprojekt möchten wir gemeinsam einen Schritt gehen, um diese Ziele für das Leben in einer nachhaltigen Zukunft zu erreichen und sowohl uns als Teilnehmende zu sensibiliseren, als auch durch Zirkus und Kunst, die Öffentlichkeit auf die dringende Notwendigkeit zu handeln aufmerksam zu machen. Die Ergebnisse aus dem Austauschprozess werden im Rahmen einer Abschlussshow am Ende der Begegnungszeit in Karlsruhe präsentiert. Genaue Uhrzeiten und Anmeldelink folgen in Kürze ebenfall auf der Homepage.

Die Jugendbegegnung findet im Rahmen eines „Weltwärts“-Projekts statt. Das Projekt wird gefördert von Engagement Global mit den Mitteln des Ministeriums für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ).

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